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Was bedeuten die Details an den ibizenkischen Trachten?

Die heutige Adlib-Mode Ibizas war von Anfang an von der traditionellen ibizenkischen Unterbekleidung und den Unterröcken inspiriert, was noch heute an den Spitzenverzierungen der Kleidung, an der Farbauswahl und am Schmuck zu erkennen ist.

Die heutige Adlib-Mode Ibizas war von Anfang an von der traditionellen ibizenkischen Unterbekleidung und den Unterröcken inspiriert, was noch heute an den Spitzenverzierungen der Kleidung, an der Farbauswahl und am Schmuck zu erkennen ist. Manchmal sieht man sogar noch ältere einheimische Paare, die sich tagtäglich in den traditionellen Trachten kleiden, und auf allen Gemeindefesten wir die Folklore der Insel mit einem „ball pagès“, einem Bauerntanz, geehrt, bei dem Tänzerinnen und Musiker ihr Können in Galatrachten vorführen. Doch was genau zeichnet eigentlich die typisch ibizenkische Tracht aus?

Für die Frauen gibt es verschiedene Kleidergarnituren: eine Festtagstracht, eine Brauttracht und Arbeitstrachten. Im Laufe der Zeit und in verschiedenen Orten entwickelten sich unterschiedliche Variationen, die den Trachtenschatz noch heute bereichern. Die älteste Tracht ist die sogenannte gonella. Sie besteht aus einem Unterrock und einem Wams aus schwarzer Wolle, einer langen Schürze, alles von Hand bestickt, einem Seidentuch und einem Strohhut. Bei ledigen Frauen verriet die Anzahl der Bänder, die sie am Hut trugen, wie viele Verehrer sie hatten.

Die Festtagstracht ist weiß und besteht aus mehreren Unterröcken. Manche Frauen trugen bis zu zwanzig verschiedene, jeder davon mit unterschiedlichen Details, Verzierungen und Eigenheiten. Dazu gehört außerdem ein besticktes Wams mit silbernen oder goldenen Knöpfen, eine Schürze und ein Kopftuch mit geklöppelten Verzierungen. Dazu trug man ein großes Seidentuch in leuchtenden Farben und ein spektakuläres Brustschmuckensemble, das auch als emprendada bezeichnet wird. Die Halskette besteht aus mehreren Teilen, die etwas über den Wohlstand der Familie aussagen. Früher zeigte sie außerdem die Höhe der Mitgift bei Neuvermählten an. Ursprünglich waren die Ketten aus Silber, Korallen und Perlmutt, die neueren bestehen jedoch aus Gold. Das ibizenkische emprendada-Ensemble besteht aus mehreren Teilen: in der Mitte wird ein Edelstein und das Bild der Heiligen Jungfrau oder eines anderen Heiligen getragen. Ringsum befinden sich bis zu sieben Halbketten und zwei Ketten mit ovalen Perlen. An Festtagen trugen die Landfrauen außerdem bis zu vierundzwanzig verschiedene ibizenkische Ringe mit persönlichen Motiven zur Schau, die ihnen traditionell von ihren Verehrern als Geschenk beim Heiratsantrag übergeben wurden.

Die bunte, aus farbigen Stoffen geschneiderte Tracht ist eine moderne Variante der traditionelleren Trachten. Die Schleife am Kleid der Bauersfrauen verriet ihren Ehestand: Rosa für die Unverheirateten, Grün für Verlobte, Blau für Verheiratete und Schwarz für Witwen. Diese Trachtenform ist heutzutage die Geläufigste und verschiedene Farbkombinationen sind unbegrenzt möglich.

Schließlich gibt es noch die Arbeitstracht, die aus weitaus schlichteren Stoffen gefertigt wurde, damit man sich besser darin bewegen konnte. Die grundsätzlichen Unterschiede sind ein weißer Hut, eine schwarze Weste mit Stickereien und eine Schürze, die bis zu den Füßen reicht.

Die Männer trugen an Festtagen eine Tracht aus weißen Hosen und Hemden, dazu ein Halstuch, eine schwarze Weste mit Silberknöpfen und um die Hüften eine rote oder schwarze Schärpe, dazu eine rote oder schwarze Mütze oder einen Strohhut. Die Wintertracht bestand aus einer schwarzen Hose aus Kammgarnstoff mit Bundfalten im oberen Teil, die an den Oberschenkeln weit geschnitten und an den Knöcheln enganliegend war. Frauen sowie Männer trugen zu dieser typischen Tracht Schuhe aus Espartogras.

Die Form der Tracht hat sich stetig weiterentwickelt und je nach Ort können sich die Trachten deutlich unterscheiden, doch ein traditionelles Fest auf dem Land ist jedes Mal ein wahrer Farbenrausch, der mit seiner Fröhlichkeit und seinem Variantenreichtum jeden in seinen Bann zieht.