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Die Schuhmacherin Isabel Prats, die „Espardenyera“ von Ibiza

Als gebürtige Ibizenkerin ehrt Isabel Prats seit vielen Jahren mit ihrem Kunsthandwerk ihre ibizenkischen Wurzeln. Sie ist fleißig, engagiert…

Als gebürtige Ibizenkerin ehrt Isabel Prats seit vielen Jahren mit ihrem Kunsthandwerk ihre ibizenkischen Wurzeln. Sie ist fleißig, engagiert und äußerst geduldig – diese Qualitäten sind besonders wichtig, wenn man sich mit der aufwändigen Herstellung authentischer ibizenkischer Espardenyes-Schuhe befasst.

Isabel Prats erzählt von einem Kurs im Jahr 2005, der vom Inselrat Consell d‘Eivissa veranstaltet wurde. Dies war ihr Einstieg in diese hohe Kunst, die ihr Leben veränderte. Damals entdeckte sie auch ihre Leidenschaft für die Erhaltung der Kultur Ibizas und so entwarf und produzierte sie von da an Espardenyes. „Für mich ist das Wichtigste, dass wir unseren Wurzeln treu bleiben und die ursprünglichen Herstellungsmethoden dieses typisch ibizenkischen Schuhwerks erhalten, wobei wir zugleich auch Neues entwickeln und den Schuhen einen modernen Touch geben,“ so Isabel Prats, die im Jahr 2008 die Ausbildung zur „Espardenyes-Kunsthandwerkerin“ abschloss und das entsprechende Zertifikat vom Inselrat erhielt. „Mir ist damals aufgefallen, dass dieses Handwerk in Vergessenheit geriet. Es wurden kaum noch Espardenyes zum Tanzen hergestellt, die sogenannten „espardenyes de morret“, die von den folkloristischen Bauerntanzgruppen, den „collas de ball pagès“, getragen werden und die in der Herstellung äußerst aufwändig sind,“ fährt sie fort.

Im Jahr 2015 bekam Isabel Prats vom höchsten Inselgremium die Einladung, an der Internationalen Modemesse in Paris, der Who’s Next Paris, teilzunehmen und dort die Handwerkskunst und Tradition dieses Schuhwerks zu präsentieren, das so typisch für die ibizenkische Mode ist. Diese Reise öffnete ihr die Augen und es gelang ihr, ihre Schwiegertochter Patricia Monjo für die Idee zu gewinnen, ein richtiges Unternehmen zu gründen und alle Bestellungen für Espardenyes abzuarbeiten, die bei ihr bereits eingegangen waren. So wurde 2016 die Schuhmanufaktur Torres gegründet. „Tatsächlich stellen wir drei verschiedene Arten von Espardenyes her: Die authentischen Tanzschuhe „espardenyes de morret“, eine offene, luftige Variante für die Feldarbeit und ein Modell für Herren. Außerdem sind wir bei Espardenyes Torres die erste eingetragene Marke, die Espardenyes mit Keilabsatz herstellt,” erklärt die Kunsthandwerkerin.

In diesem Jahr waren die Kreationen von Espardenyes Torres auch auf dem Catwalk bei Adlib Ibiza mit einer eigenen Schau vertreten. „Das hätte ich nie gedacht. Ich habe immer nur in den Medien von den erfolgreichen Adlib-Modenschauen gehört, das war für mich etwas völlig Unerreichbares. Als ich dann gefragt wurde, konnte ich es kaum glauben. Das war unsere Gelegenheit für einen Schritt nach vorne,” erzählt Isabel Prats, als sie sich an den Tag erinnert, als sie gefragt wurde, ob sie Mitglied des Modelabels werden will, das verschiedene Designer mit Sitz auf Ibiza unter einem gemeinsamen Namen versammelt. „Für mich ist Adlib Ibiza eine zeitlose Mode, eine typisch ibizenkische Mode, ein Fenster zur Welt da draußen und zur wahren Mode,“ erzählt sie.

Espardenyes Torres steht für Authentizität, Qualität und Liebe zu den ibizenkischen Traditionen. „Für die Herstellung der Tanzschuhe, der „espardenyes de morret“, braucht es viel Zeit, Geduld und Sorgfalt. Wenn man den Leuten erzählt, dass die Herstellung eines Paars echter Espardenyes aus dem typischen Espartogras mehr als zwanzig Stunden dauert und dass die Schuhe um die dreihundert Euro kosten, dann schlagen viele die Hände über dem Kopf zusammen. Wenn sie dann aber selbst versuchen, welche herzustellen, bekommen sie es nicht hin,“ so Isabel Prats. „Die meisten von unseren Espardenyes werden in der offenen Variante hergestellt; davon können wir pro Tag ein Paar herstellen,“ erklärt sie. In diesem Bereich des Kunsthandwerks sei es unter ihrer Leitung gelungen, eine modernere Vision für dieses Schuhwerk zu entwickeln, die Schuhe zu verjüngen und auf die Straße zu bringen „für tagsüber oder als Abendmode, mit Blumenverzierungen,  mit verschiedenen Riemchen, in allen möglichen Farben, mit Goldfäden und sogar mit Accessoires wie den ibizenkischen Schmuckknöpfen.“

Empfehlungen von Isabel Prats

Der perfekte Plan für Ibiza:

Ein Besuch in Santa Agnès de Corona oder Sant Mateu de Albarca. Die Dorffeste besuchen oder sich im Naturschutzgebiet „Els Amunts“ verlieren.

Ein Souvenir, das man mit nach Hause nehmen sollte:

Ein Paar typisch ibizenkische Espardenyes von Espardenyes Torres.