Der Rundweg entlang des Flusses von Santa Eulària des Riu ist sehr einfach zu bewältigen, drei Kilometer lang und für jedermann geeignet. Er führt die Wanderer zu interessanten Punkten der Gemeinde, durch die Tier- und Pflanzenwelt, aber auch zu Skulpturen, Museen und zu einigen der historisch bedeutsamsten Orte Santa Eulàrias.
Der Fluss ist tatsächlich eine echte Rarität, denn er ist der einzige auf der Inselgruppe der Balearen. In jüngerer Zeit hat man sich vermehrt auf Bedeutung des Flusses zurückbesonnen, sodass die Öffentlichkeit nun mehr über seine Wichtigkeit und seine historische Rolle für unzählige frühere Generationen erfahren kann.
Der Rundgang entlang des Ufers beginnt an der Plaza España im Stadtzentrum, wo sich auch das im typisch ibizenkischen Stil erbaute Rathaus aus dem 19. Jahrhundert befindet. Direkt daneben steht eine Skulptur, die an das Schiff „Vapor Mallorca“ erinnert, das im Jahr 1913 von Palma de Mallorca mit Kurs auf Alicante ablegte und an der Küste vor Santa Eulària Schiffbruch erlitt. Bemerkenswert ist, dass es dank des raschen Eingreifens der Bewohner von Santa Eulària keine Todesopfer gab.
Wir folgen der Route ein Stück den Platz hinunter zu einem Luftschutzbunker, der im Jahr 1937 während des Spanischen Bürgerkrieges erbaut wurde. Hier befindet sich auch die Sala Barrau, wo die Werke des Malers Laureà Barrau i Buñol ausgestellt wurden, der 1912 nach Santa Eulària kam und der besonders vom Licht, den Farben und den hiesigen Bräuchen fasziniert war.
Der Rundgang führt weiter über die örtliche Strandpromenade bis zum Fluss, der historisch für Santa Eulària von entscheidender Bedeutung war, da hier durch das konstant fließende Wasser in den Mühlen sehr produktiv Mehl gemahlen werden konnte – und das in einer Zeit, in der Brot im täglichen Leben auf der gesamten Insel besonders wertvoll war. Einen Kilometer vom Fluss entfernt, etwas oberhalb des Brunnens Font des Lern, entspringt ein Sturzbach namens Torrent dels Llerns, der zu den wichtigsten Zuflüssen dieses Fließgewässers zählt. Sein Wasser wurde jahrzehntelang zur Bewässerung der vielen Nutzgärten genutzt, die sich in seinem Umland befanden.
Die Brücke „Pont Vell“, die letzte Station auf dem Rundweg
Nun erreichen wir die alte Brücke „Pont Vell“, die bereits im Jahr 1720 erstmals erwähnt wurde. Bis zum Jahr 1918, als die neue Brücke, die „Pont Nou“ errichtet wurde, war sie der Hauptzufahrtsweg zur Gemeinde. Unter der Brücke hindurch fließt der Fluss. Dort befindet sich auch ein kleines Stauwasserbecken, „Font d’en Lluna“ genannt, in dem die Einheimischen früher badeten.
Halten Sie hier gut die Augen offen, dann können Sie vielleicht einen Blick auf einen Eisvogel (ibizenkisch: blauet) erhaschen, der in die Höhe schießt oder über das Wasser gleitet, was diesem hochspezialisierten Vogel sogar mit geschlossenen Augen gelingt.
Die Legende von den „Fameliars“
Während Ihres Besuchs werden Sie auch die „Fameliars“ kennenlernen, koboldartige Wesen aus der ibizenkischen Mythologie, die der Legende nach aus dem Stiel einer Pflanze entspringen, die nur in der Johannisnacht unter der Brücke von Santa Eulària wächst und die stets gut beschäftigt und genährt sein wollen, damit sie nicht auf dumme Gedanken kommen. Wenn Sie mehr über die „Fameliars“ erfahren wollen, schauen Sie sich doch einmal die verschiedenen „Fameliar“-Skulpturen des Künstlers Andreu Moreno an, die sich entlang des Rundweges befinden.
Dieser Rundweg lädt Sie dazu ein, mehr über die Geschichte und die Umgebung der Gemeinde zu erfahren und ist ideal für Freunde, Familien oder Paare geeignet.