Im Herbst, wenn es anfängt zu regnen und die Temperaturen sinken, beginnt auf der Insel wieder die Pilzsaison und begeisterte Sammler strömen in die ibizenkischen Wälder und Felder, auf der Suche nach diesen kulinarischen Schätzen, die auch in der Gastronomie äußerst begehrt sind. Obwohl es auf Ibiza viele verschiedene Pilzarten gibt, zum Beispiel „fredolics“ (Tricholoma terreum, Gemeiner Erd-Ritterling), Austernpilze (Pleurotus ostreatus) oder „picornells“ (Cantharellus Lilacinopruinatus, Pfifferling), gibt es eine Art, die noch beliebter als alle anderen: die „pebrassos“ (Lactarius deliciosus.). Diese überaus wertvolle Spezies ist wegen der zunehmenden Hitze und der geringen Regenmenge immer schwieriger zu finden und wird auf Ibiza besonders geschätzt, da sie laut Gastronomieexperten einen charakteristischen Geschmack hat, der sich deutlich von den andernorts vorkommenden Varianten dieser Art unterscheidet.
Sei es aus Tradition, oder aus Freude an der Pilzbestimmung: Es zieht immer mehr Sammler zu herbstlichen Exkursionen aufs Land. So manch einer ist schon zum Experten in der Frage geworden, ob ein Pilz essbar ist, oder nicht und manche können sogar erkennen, ob es sich um eine herzhafte oder eine milde Sorte handelt. Am wichtigsten ist es natürlich, giftige Arten zu erkennen, daher sollte man unbedingt genug über die Pilze wissen, die man sammelt.
Aus diesem Grund organisiert das Interpretationszentrum Es Amunts d’Eivissa in jeder Pilzsaison interessante Workshops, die über die Bedeutung der Pilze im Gebiet von Es Amunts aufklären. Die Exkursionen werden jedes Jahr von Jaume Espinosa, einem Pilzexperten auf der Insel, geleitet, der die Teilnehmer über die Rolle der Pilze im Ökosystem der Insel informiert.
Rezepte
Vom Feld in die Küche. Nachdem die Delikatessen in den ibizenkischen Wäldern und Feldern gesammelt wurden, werden die „prebrassos“ in leckeren Rezepten der ibizenkischen Küche weiterverarbeitet. Eines der bekanntesten ist „arròs amb pebrassos i trossos“, Reis mit pebrassos und Fleischstückchen, der normalerweise mit Bauernhuhn, Schweinefleisch und Wild gekocht wird, dazu kommen noch Paprika, Knoblauch, Petersilie, Tomaten und natürlich die „pebrassos“. Auch andere klassische Gerichte wie der „arròs de matances“ (Reis zum Schlachtfest) oder „frita de porc“ (geschmortes Schweinefleisch) werden während der Pilzsaison zusätzlich mit pebrassos zubereitet.