Das blau-türkis schillernde Meer vor den Küsten Ibizas, der weiße Sand und die Posidonia-Oceanica-Seegraspflanzen am Meeresgrund – in solch einer Umgebung ist es ganz natürlich, dass Spezialitäten aus dem Meer eine wichtige kulinarische Rolle spielen. Es gibt dutzende Familienrezepte, die von den Eltern an die Kinder und an die Enkel weitergegeben werden – sie sind der bestgehütete Schatz von Generationen von Fischern und haben einigen Küchenchefs Ibizas viel Ruhm eingebracht. Eines haben all diese Gerichte gemeinsam: Hier dreht sich alles um Fisch und Meeresfrüchte aus Ibiza. Ein Gericht sticht dabei ganz besonders heraus, der Fischeintopf bullit de peix.
Lassen Sie sich von der Übersetzung nicht täuschen – der bullit de peix, Katalanisch für „Fischbrühe“, ist ein jahrhundertealtes Traditionsgericht, das auf den Fischerbooten seinen Ursprung hatte. Es entstand, als man den Fisch zubereitete, der nicht verkauft wurde. Der bullit de peix ist alles andere als simpel oder fad im Geschmack, er ist kräftig, herzhaft und eine echte Köstlichkeit. Mit diesem Rezept lässt sich am besten das kulinarische Erbe der Insel entdecken, kosten und genießen.
Die Grundlage für dieses Rezept ist stets dieselbe: ein Schmortopf aus Gemüse, Sofrito genannt, (das Sofrito spielt bei den meisten Fischgerichten der Insel eine tragende Rolle), Knoblauch, Steinfisch, Kartoffeln und Wasser. Diese Kombination aus verschiedenen Geschmäckern ist einfach unglaublich. Auf dieser Grundlage gibt es nun diverse Varianten: Mancherorts wird das Gericht als Suppe serviert, anderswo kommen noch weitere Zutaten hinzu, wie etwa Krebse (um der Brühe zusätzlich Geschmack zu verleihen), Tintenfisch oder grüne Bohnen. Die Möglichkeiten sind unbegrenzt. Für die beliebteste Variante dieser Spezialität werden allerdings die Fischstückchen von den Kartoffeln und den restlichen Zutaten getrennt in einer Sauce aus Aioli und der übriggebliebenen Brühe des bullit de peix serviert.
Und was geschieht mit der eigentlichen Brühe? In die Fischbrühe kommen Reis und Tintenfisch und es entsteht entweder eine knusprig angebratene, sehr schmackhafte Reispfanne, „a banda“ genannt, oder man gibt etwas mehr Brühe dazu und löffelt den Reis als Suppe. Obwohl der Reis normalerweise nach dem Fisch serviert wird, gibt es auch einige Lokale, die diese Reihenfolge umdrehen. In jedem Fall sollte man sich dieses Gericht nicht entgehen lassen.
Heutzutage werden für dieses Gericht drei Fischarten verwendet: roja (Großer Roter Drachenkopf), anfòs (Zackenbarsch) und gall (Petersfisch), obwohl genaugenommen jede Art von Felsfisch in Frage käme. Achten Sie bei frischem Fisch von der Insel auch auf das Gütesiegel Peix Nostrum, das für maximale Qualität, Frische und Geschmack garantiert. Lassen Sie sich einfach mal einen bullit de peix schmecken – Sie werden es nicht bereuen!